Ergänzend zum klassischen interkulturellen Training bietet die CDHAW seit 2024 ein Rahmenprogramm für chinesische und deutsche Studierende der CDHAW in Berlin an. Ziel ist es, den interkulturellen Austausch zwischen den Studierenden aus beiden Ländern zu vertiefen und mit Blick auf ihr anwendungsorientiertes ingenieurwissenschaftliches Studium Möglichkeiten für Praktika in deutschen und chinesischen Firmen in Deutschland und China aufzuzeigen.
In dieser Hinsicht war der Besuch verschiedener chinesischer Institutionen und Unternehmen in Berlin ein Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung. Für die Studierenden war die Perspektive der besuchten Institutionen und die daraus entstandenen Kontakte äußerst hilfreich.
Besuch im NIO House, Berlin
Eine Gruppe von ca. 20 deutschen Studierenden, die schwerpunktmäßig Mechatronik und Fahrzeugbau studieren und kurz vor ihrer Ausreise nach China stehen, besuchte das NIO House Berlin – die Repräsentanz und der beeindruckende Showroom des chinesischen Elektroautoherstellers NIO in Deutschland.
Im Mittelpunkt des Besuchs standen folgende Themen:
- Die Entwicklung von E-Autos und Batterietechnologien in China
- Einblicke in die technologischen Innovationen von NIO
- Markttrends sowie die Positionierung des Unternehmens im internationalen Wettbewerb
Darüber hinaus zeigten sich die Teilnehmenden besonders interessiert an der Frage, wie NIO als global agierendes Unternehmen interkulturelle Teams unterstützt. Es wurde diskutiert, welche Strategien NIO in der internationalen Zusammenarbeit verfolgt und welche Unternehmenskultur dabei gepflegt wird.
Besuch bei der Chinesischen Handelskammer in Berlin
Parallel dazu besuchte eine zweite Gruppe von ebenfalls ca. 20 deutschen Outgoing-Studierenden die Chinesische Handelskammer in Berlin. Der Termin fand in den Räumlichkeiten der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) mit der Senior Communication and Project Managerin der Handelskammer statt. Nach einer Vorstellung des Portfolios der Handelskammer lag der Schwerpunkt der Präsentation auf der Bedeutung interkultureller Kompetenz in der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit.

Diskutiert wurden u. a. folgende Fragen:
- Warum ist interkulturelles Verständnis ein entscheidender Erfolgsfaktor in den deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen?
- Worin liegen schwerpunktmäßig die Unterschiede und wie begegnet man diesen?
- Welche konkreten Handlungsempfehlungen gibt es für eine erfolgreiche Zusammenarbeit?
Zudem wurde die Brückenfunktion von Institutionen wie der Handelskammer betont und den Studierenden praktische Hinweise gegeben, wie sie sich um Praktikumsplätze in Firmen in Shanghai bewerben können. Die Handelskammer bot an, in Einzelfällen auch unterstützend zur Seite stehen zu können.
Empfang in der chinesischen Botschaft
Am späten Nachmittag wurden alle 40 deutschen Studierenden gemeinsam mit den 40 chinesischen CDHAW-Studierenden, die derzeit an der Summer School der Tongji-Universität in Deutschland teilnehmen, von der Bildungsabteilung der chinesischen Botschaft in Berlin empfangen.
Nach einer Ansprache des Botschaftsrates Dr. Zhou Zhiqiang und der Darstellung der Geschichte der deutsch-chinesischen Beziehungen wurde die CDHAW als Leuchtturmprojekt der bilateralen Bildungskooperation zwischen den beiden Ländern gewürdigt. Es folgten weitere praxisnahe Vorträge von weiteren Mitarbeitenden der Bildungsabteilung zu Themen wie Visabestimmungen sowie kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Besonders inspirierend waren die Erfahrungsberichte mehrerer CDHAW-Alumni, die über den Einfluss ihrer Studienzeit auf ihren beruflichen Werdegang berichteten und den aktuellen Studierenden wertvolle Erfahrungen mitgaben.
Teambuilding-Maßnahme und gemeinsames Abendessen in einem Chinarestaurant in der Nähe der Botschaft
Den Tagesabschluss bildete ein gemeinsames Abendessen in einem chinesischen Restaurant. Hier wurden die Studierenden in Gruppen verteilt, die sicherstellt, dass fast jede/r Studierende ein Gegenüber aus der anderen Kultur zur Seite hatte. Die deutschen Studierenden konnte auf diese Weise erste Erfahrungen auf kulinarischer Ebene sammeln: Die chinesischen Studierenden zeigten ihnen, wie in China traditionell am runden Tisch gespeist wird – inklusive des Essens mit Stäbchen. Die chinesischen Studierenden führten mit Freude und Humor in Esskultur und Tischsitten Chinas ein und förderten so den informellen, persönlichen Austausch in entspannter Atmosphäre, der für das interkulturelle Training, welches am Tag darauf an der Berliner Hochschule für Technik stattfand, eine wertvolle Vorbereitung darstellte.
Bericht: Dr. Rumin Luo/ DHIK












