Bereichernde Tage für deutsche Outgoings beim interkulturellen Training in Berlin

Mit großer Freude berichten wir, dass 28 deutsche Studierende im September ihr Doppelabschluss- bzw. Austauschsemester an der CDHAW der Tongji Universität antreten werden. Am 12. und 13. Juli 2024 veranstaltete das DHIK im Rahmen dessen mit großem Erfolg ein interkulturelles Training bzw. einen Vorbereitungskurs für die diesjährigen Outgoings. Das Training wurde von Dr. Rumin Luo, Projektkoordinatorin der CDHAW, organisiert und durchgeführt, begleitet von Prof. Dr.-Ing. Ulrich Rudolph von der HTW Berlin sowie Prof. Zhi Zhuang und Frau Yuming Li als Vertreter der CDHAW.  Ziel des Trainings war es, die noch in Deutschland befindlichen Studierenden auf ihren Auslandsaufenthalt an der Tongji-Universität in China vorzubereiten und ihre interkulturellen Kompetenzen zu stärken. Die 11 teilnehmenden Studierenden konnten sich an beiden Tagen auf einen spannenden und informativen Austausch mit zahlreichen Organisationen sowie auf ein interaktives Training freuen, das speziell auf ihren Auslandsaufenthalt zugeschnitten war. In diesem Beitrag finden Sie die Highlights der beiden erlebnisreichen und bereichernden Tage in Berlin.

Freitag, 12. Juli

Die Chinesische Handelskammer in Deutschland

Die Veranstaltung begann am Freitag, dem 12. Juli, mit einem Besuch bei der Chinesischen Handelskammer in Deutschland (CHKD). In der Hauptgeschäftsstelle wurden die Studierenden herzlich von Xing Wang, dem Generalsekretär der CHKD, sowie von Eva-Simona Fischkina und Haiyan Xu empfangen.

Frau Fischkina stellt (die) CHKD vor und hat im Hinblick auf den kulturellen Austausch ihre eigenen Erfahrungen in China mit den Studierenden geteilt. Herr Wang erläuterte in seinem Vortrag die kulturellen Unterschiede in der Arbeitswelt zwischen China und Deutschland und betonte die wachsende Bedeutung interkultureller Kompetenzen, insbesondere der Sprachkenntnisse, für die bilaterale Zusammenarbeit. In einem lebhaften Austausch wurden die Bedeutung der deutsch-chinesischen Wirtschaftskooperation sowie die sich daraus ergebenden Chancen und Herausforderungen erörtert.

Im Anschluss schlossen sich 12 chinesische Studierende den Outgoings für den restlichen Teil des interkulturellen Trainings an. Diese Gruppe, die im Rahmen der Summer School durch Deutschland reiste, wurde von Prof. Zhi Zhuang und Yuming Li von der CDHAW begleitet. Die gemischte Gruppe bot sowohl den deutschen als auch den chinesischen Studierenden die einmalige Gelegenheit, sich vor ihren jeweiligen Auslandsaufenthalten mit Gleichgesinnten auszutauschen und kulturelle Barrieren zu überwinden.

Die chinesische Botschaft in Berlin

Als erweiterte Gruppe besuchten sie anschließend die chinesische Botschaft, wo sie von Frau Dr. Wang Zhongxin, Frau Wang Jiawei und weiteren Kolleg:innen herzlich empfangen und durch das Gebäude geführt wurden. Während des Treffens gaben die Vertreterinnen der chinesischen Botschaft spannende Einblicke in die Arbeit des Bildungsbereichs der Botschaft, sowohl auf Chinesisch als auch auf Deutsch. Sie betonten die Bedeutung der CDHAW, die seit ihrer Gründung im Jahr

Vorstellung der Botschaft und der CDHAW

2004 als Leuchtturmprojekt der deutsch-chinesischen Bildungskooperation gilt. Im Mittelpunkt dieser Kooperation stehen die Tongji-Universität und das DHIK, die als Bindeglieder zahlreiche Austauschmöglichkeiten für deutsche und chinesische Studierende bieten. Besonders hervorgehoben wurden die Angebote der Tongji-Universität sowie die enge Zusammenarbeit zwischen der chinesischen Botschaft und der CDHAW. Mit einem optimistischen Blick in die Zukunft wurde die Absicht unterstrichen, die internationale Zusammenarbeit und den interkulturellen Dialog weiter zu fördern. Zum Abschluss erklärte Dr. Wang anhand einiger Beispiele deutsche und chinesische Stereotype. In einer lockeren und freundlichen Atmosphäre reflektierten die Studierenden darüber, ob diese Stereotype im Alltag noch zutreffen.

Gemeinsames Abendessen

Als Nächstes ging es zum Abendessen in ein nahegelegenes chinesisches Restaurant, nur einen Katzensprung von der chinesischen Botschaft entfernt. Neben dem eigentlichen Essen stand auch hier der kulturelle Austausch im Mittelpunkt der Veranstaltung. Eine Vielzahl unterschiedlicher Gerichte wurde serviert, um den Studierenden die große Bandbreite der chinesischen Küche näherzubringen. Über drei Tische hinweg tauschten sich die beiden Studentengruppen intensiv aus. Besonders die chinesischen Studierenden führten die anderen in die chinesische Esskultur ein, erklärten beispielsweise das Essen mit Stäbchen und weitere Tischsitten. Der runde Aufbau der Tische kam dabei gelegen, da er den Austausch unter den Teilnehmern in den gemischten Gruppen förderte und eine gemütliche, gemeinschaftliche Atmosphäre schuf.

Nach dem Abendessen war das Programm allerdings noch nicht beendet. Organisiert von Herrn Yu Liao, NIO DACH Head of Swapping & Charging Business Operations, besuchte die Gruppe zum Abschluss des Tages das NIO House Berlin, wo sie von Ibrahim Yehia herzlich empfangen und durch die Räumlichkeiten geführt wurden. Das Besondere am NIO House Berlin ist, dass es nicht nur die Autos des chinesischen E-Autoherstellers präsentiert, sondern auch Coworking-Spaces, ein Café und Veranstaltungsräume bietet.

Viel Austausch und Begeisterung im NIO Haus

Die Studierenden waren von den Autos und den innovativen Ladekonzepten von NIO begeistert und stellten Herrn Yehia während des Besuchs zahlreiche neugierige Fragen, zum Beispiel wie NIO sich an den deutschen und europäischen Markt angepasst und integriert hat, aber gleichzeitig eine Differenzierung zu anderen E-Auto-Anbietern erreicht. Zum Abschluss hatten sie die Gelegenheit, die Autos ausgiebig von innen zu erkunden und die vielen technischen Spielereien auszuprobieren. Den restlichen Abend hatten die Studierenden zur freien Verfügung in Berlin.

Samstag, 13. Juli

Übergabe der Zulassungsbescheide

Die gesamte Gruppe, weiterhin bestehend aus deutschen und chinesischen Studierenden, versammelte sich am Samstagmorgen an der HTW Berlin. Vor der eigentlichen Veranstaltung wurde das bevorstehende Studium in China mit der Überreichung der Zulassungsbescheide für die Tongji-Universität gefeiert. Hierfür waren auch Prof. Zhi Zhuang und Yuming Li als Vertreter der CDHAW aus dem Bereich Gebäudetechnik anwesend.

Studierende bei unterschiedlichen Übungen

Das anschließende Training zielte darauf ab, den Austausch und die Interaktion zwischen den deutschen und chinesischen Studierenden zu fördern. Im Rahmen dieses Programms lernten die Teilnehmer verschiedene Aspekte der jeweiligen Kulturen kennen und tauschten sich über ihre Erfahrungen und Eindrücke aus. Ein Schwerpunkt lag auf der Überwindung kultureller Barrieren durch gemeinsame Aktivitäten und intensive Kommunikation. So entstand ein Raum, in dem sich die Studierenden besser kennenlernen und voneinander lernen konnten, was ihre interkulturelle Kompetenz und ihr Verständnis füreinander stärkte. Die Studierenden tauschten beispielsweise Wissen über vermeintlich einfache Dinge wie Begrüßungen aus oder übten, welche soziale Distanz zu einer Person eingehalten werden sollte, damit sich beide wohlfühlen. Alle waren aktiv an den Diskussionen, Übungen und Präsentationen beteiligt, sodass es den ganzen Vormittag über lebhaften Austausch und Interaktion zwischen allen Anwesenden gab. Außerdem teilte Prof. Dr.-Ing. Ulrich Rudolph seine China-Erfahrungen sowie die kulturellen Unterschiede, die sowohl die deutschen als auch die chinesischen Studierenden im gemeinsamen Umgang miteinander beachten sollten.  Zum Abschluss der beiden aktionsreichen und informativen Tage versammelten sich alle Teilnehmer auf dem Außengelände der HTW Berlin neben der Spree, um die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Pizza-Essen entspannt ausklingen zu lassen. Danach verabschiedeten sich die Studierenden nach und nach und machten sich auf die Heimreise. 

Pizza-Essen zum Abschluss der Veranstaltung

Nach der Veranstaltung haben wir erfreulicherweise sehr positive Rückmeldungen von den Teilnehmern erhalten, wie zum Beispiel:

„Ich fand, die Veranstaltung war sehr gut. Am besten fand ich die ganzen neuen Informationen zum Thema, wie anders sich Personen in China im Vergleich zu Deutschland verhalten, z.B. der Unterschied zwischen direkter und indirekter Kommunikation, aber auch die Erzählungen über die Unternehmen und ihre Geschichte. Ich fand gut, dass bei jedem Veranstaltungsort (Handelskammer, Botschaft etc.) immer neue und andere Informationen dazu kamen und es sich nicht dauernd wiederholt hat, sowie das Interaktive mit den chinesischen Studierenden an der Hochschule in Berlin. Auch gut fand ich, dass man sich schon vorab mit den chinesischen Studenten verknüpfen konnte, was vor allem bei der Ankunft in Shanghai hilft, da man noch weitere Ansprechpartner hat.“

Ein weiterer Teilnehmer berichtete:

„Mir hat grundlegend der Austausch mit meinen zukünftigen (deutschen und chinesischen) Kommilitonen geholfen. Innerhalb des Programms hatte ich die Möglichkeit, mit einigen zu sprechen und konnte dadurch einerseits mein Wissen bezüglich der Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der zwischenmenschlichen Interaktion erweitern. Gefallen hat mir dementsprechend der Restaurantbesuch am Freitag und die Gruppenarbeiten am Samstag, weil man dort viel miteinander gesprochen und dadurch auch viel voneinander gelernt hat.“

Wir bedanken uns bei den zahlreichen Studierenden für ihr Erscheinen und den tollen Austausch zwischen allen Beteiligten. Ein besonderer Dank geht auch an alle besuchten Organisationen und den Freundeverein des DHIK für die Unterstützung der Teambuilding-Aktivitäten.

Bericht:  Ilyas Guderjan, Dr. Rumin Luo

Fotos: DHIK und CDHAW

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