Der 02. Juli 2021 war ein großartiger Tag für die Studierenden des Studienjahres 2019-2020 der Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW). An diesem Tag konnten die beiden Studierenden Julian Riedel und Sebastian Mogendorf, als Vertreter der Gruppe, das Gepäck, welches aufgrund der Pandemie im Februar 2020 auf dem Tongji Campus in Shanghai zurückgelassen werden musste, endlich im Lagerhaus Villeneuve Sur Yonne, Frankreich, abholen und nach Saarbrücken bringen, von wo aus es weiter versandt wurde.
Im Februar 2020 während der Feierlichkeiten zum Chinesischen Neujahr nutzten 27 Studierende die Möglichkeiten zu reisen um Land und Leute außerhalb Shanghais kennen zu lernen. Während der Feierlichkeiten, bedingt wohl auch durch die allgemeinen Reiseaktivitäten in China, breitete sich Covid-19 rasant aus. Die Schutzmaßnahmen in Shanghai wurden massiv erhöht und resultierend daraus das Universitäts-Gelände geschlossen, auf dem sich u. a. auch das Wohnheim befindet. Die Geschäftsstelle des DHIK unterstützte mit Hilfe des DAAD die Studierenden unbürokratisch bei der überstürzten Heimreise nach Deutschland. Allerdings blieb dabei das Hab und Gut der Studierenden im Wohnheim zurück. Dieses wurde, nach Freigabe des Wohnheims im Sommer, von 2 in Shanghai verbliebenen Studierenden, Sebastian Mogendorf und Marco Sauer mit Liebe und Geduld gesammelt und im Juli 2020 an ein Logistikunternehmen in Shanghai übergeben. Mit den Unterstützungen von Frau Ma aus dem International Office der CDHAW und Herrn Schirmer, deutscher Vizedirektor der CDHAW lief der Prozess bis hier reibungslos ab.
Leider hat das Logistikunternehmen das Versprechen nicht angehalten. Der voraussichtliche Liefertermin, Oktober 2020, wurde immer weiter nach hinten verschoben. Auch zahlreiche Anrufe, Mails und Nachfragen, in der chinesischen und französischen Filiale der Spedition halfen nicht weiter. Im Frühjahr 2021 konnten wir die 50 Gepäckstücke in einem Lager in Frankreich ausfindig machen. Trotz allen Druckes den CDHAW und DHIK, auch über behördliche Vertretungen versucht haben aufzubauen, war eine Auslieferung nach Deutschland nicht absehbar. Nach langen Verhandlungen mit der Spedition und der großzügigen finanziellen Unterstützung des Vereins „Freunde des DHIK e.V.“, zeigte sich die Nähe von Saarbrücken zu Paris hilfreich. Zwei Studierenden, Julian Riedel und Sebastian Mogendorf, sind mit einem Transporter nach Paris gefahren um die Pakete selbst abzuholen. Ziel war die Geschäftsstelle in Saarbrücken, von wo aus die Paketen den Empfängern zugeschickt werden sollten.
Am 02. Juli 2021 haben Julian Riedel und Sebastian Mogendorf das Gepäck mit Original Verpackung und unversehrt aus Shanghai im Lagerhaus Villeneuve Sur Yonne tatsächlich vollständig vorgefunden. Diese Nachricht kam bei allen Beteiligten im Gruppen-Chat sehr gut an und die Vorfreude auf die bevorstehende Lieferung stieg. In einer tatkräftigen Aktion am Samstagmorgen wurden alle Pakete frankiert und für den innerdeutschen Versand vorbereitet.
„Danke an alle die beteiligt waren! Tolle Arbeit!“, mit diesem Zitat von einer Studierenden möchten wir diese Geschichte als „Happy End“ beenden. Die Solidarität zwischen den Kommilitonen, Organisatoren und Freunden innerhalb des DHIK und der CDHAW hat allen geholfen, diese nervenaufreibende Geschichte zu einem positiven Ende zu führen. Und wer freut sich nicht über ein großes „Überraschungs-Paket“ nach über einem Jahr Wartezeit.
Bericht: Rumin Luo, Anne Steinhaus